Anlässlich der 23. UN-Klimakonferenz mahnt der Wirtschaftsrat heute unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie den Onlineportalen von Handelsblatt und Wirtschaftswoche, die nationalen Klimaziele realistisch zu bewerten und warnt vor klimaideologischer Übersteuerung. „Die Belastungen für den Industriestandort Deutschland sind durch die bisherigen nationalen Sonderwege bei der Klimapolitik schon jetzt sehr hoch. In keinem Fall dürfen wir Unternehmen und Verbrauchern weitere ideologische Kosten auferlegen, die am Ende dem Klima nicht helfen. Denn wenn der Preis für deutsche Alleingänge bei der Dekarbonisierung die Deindustrialisierung Deutschlands ist, dann war er definitiv zu hoch“, betont Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates.
„Ein aktionistisches Abschalten von Kohlekraftwerken, neben dem bereits laufenden Atomausstieg, lässt die Strompreise weiter in die Höhe schnellen und gefährdet die Versorgungssicherheit. Damit würden wir die Wettbewerbsfähigkeit am Industriestandort Deutschland untergraben und Kohlenstoffdioxid-Emissionen in die europäischen Nachbarländer verlagern. Das hilft weder der deutschen Wirtschaft noch dem Klima. Effektiver Klimaschutz kann nur im internationalen Schulterschluss gelingen.“
Die nationalen Ziele zur Einsparung von Kohlenstoffdioxid wurden formuliert, noch bevor im Jahr 2011 der Atomausstieg beschlossen wurde. Die mit dem Abschalten der Atomkraftwerke wegfallenden kohlenstoffdioxidfreien Erzeugungskapazitäten müssen kompensiert werden, insbesondere bei dem konjunkturell bedingten, steigenden Strombedarf der letzten Jahre. Solange die Erneuerbaren Energien diese Lücke nicht verlässlich füllen können, brauchen wir die konventionelle Energieerzeugung in Deutschland.