Um Ihnen die bestmögliche Darstellung zu bieten, bitte die Cookies akzeptieren.
Einstellungen anpassenLandesgeschäftsführer
Telefax: 069 / 17 22-47
Um Ihnen die bestmögliche Darstellung zu bieten, bitte die Cookies akzeptieren.
Einstellungen anpassenRussland ist dieser Tage „kein einfaches Thema“, stellte Harald Bieler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Goldener Ring klar. Vor allem der Rubel-Verfall stelle Exporteure vor große Herausforderungen. Die Annexion der Krim beeinträchtigten die Beziehungen Russlands stark. Doch gerade jetzt habe Russland einen Import von Knowhow ausländischer Unternehmen nötig. So könne Wissensvermittlung und wirtschaftliche Zusammenarbeit als Chance für einen Weg aus der Krise genutzt werden. Bieler hofft, dass Russland nun wieder vermehrt mit ausländischen Unternehmen zusammenarbeitet und die Regierung die Modernisierung der Wirtschaft unterstützt und vorantreibt. Er ist überzeugt: „Russland hat das Geld. Es muss es nur richtig einsetzen.“
Auch Per Fischer, Aufsichtsratsmitglied bei Center Invest in Rostov am Don, hielt fest, deutete auf den finanziellen Auftrieb: Russland habe zehn Prozent seiner Staatsausgaben eingespart und Banken hätten (wenn auch großteils sanktionsbedingt) ihre Schulden weiter abgebaut. Diese ersten Anzeichen einer Verbesserung zeigten sich auch an der Börse.
Probleme sahen die Experten also nicht auf der finanziellen, sondern eher der strukturellen Ebene. In Bielers Augen mangelt es Russland an einem wichtigen Faktor: unternehmerische Kreativität. Diese brauche es nun aber, um eine Eigendynamik zu entwickeln und wirtschaftlich voranzukommen. Fischer sieht vor allem die einseitige Wirtschaft Russlands als dessen Achillesverse an. Zu hoffen sei jedoch, dass durch die jetzige Krise ein Bewusstsein für dieses Problem geschaffen werde und Diversifizierung vorangetrieben werden könne. Fischer ist überzeugt: „Deutschland ist nach wie vor ein idealer Wirtschaftspartner für Russland.“ Gleichzeitig wies er auf die abnehmende Tendenz hin, China als Haupthandelspartner Russlands zu sehen. Abschließend machte er deutlich, dass „ein Ende der Sanktionen nicht den alten Stand wiederherstellen wird“.